Die Ursprünge von Schloss Gemen, dem Sitz der Herren zu Gemen, reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück (Grafiker unbek., Postkartensammlung Helmut Wilmink, Digitalisat im Stadtarchiv Borken)
© Postkartensammlg. Helmut Wilmink
Borken. Der Borkener Ortsteil Gemen und seine nächste Umgebung bildeten bis in die napoleonische Zeit eine eigene, reichsunmittelbare Territorialherrschaft. Die Geschichte der Burg als Sitz der Herren von Gemen reicht gar bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die Historiker Dr. Christof Spannhoff und Dr. Friederike Scholten-Buschhoff, die für die neue Borkener Stadtgeschichte zwei ausführliche Kapitel zur Gemener Geschichte geschrieben haben, berichten auf Einladung von Stadtarchiv, Volkshochschule und Heimatverein Borken am Donnerstag, 10. April über ihre Ergebnisse. Die Veranstaltung findet um 19.30 Uhr im Stadtarchiv Borken, Raum Zwölf26, Im Piepershagen 17, statt.
Schon aufgrund der Lage der Herrschaft Gemen im Grenzgebiet zwischen dem Fürstbistum Münster auf der einen Seite und den Herzogtümern Kleve und Geldern auf der anderen Seite waren Konflikte um Macht und Herrschaft früh vorprogrammiert. Christof Spannhoff nimmt die Anfänge des Geschlechts der Edelherren in den Blick und skizziert deren „Erfolgsgeschichte“. Er zeigt auf, dass es ihnen seit ihrem ersten geschichtlichen Auftreten im 11. Jahrhundert gelang, ihre Stellung im westmünsterländischen Mächtespiel durch kluges Taktieren und Paktieren zu festigen und zu erhalten. Friederike Scholten-Buschhoff betrachtet die Entwicklung vom 16. bis zum beginnenden 19. Jahrhundert, dem Ende der Selbständigkeit der Gemener Herrschaft, und blickt vor allem auf die Herausforderungen adeliger Familien in der frühen Neuzeit.
Anmeldung: telefonisch unter 02861 / 939 217, per E-Mail an stadtarchiv@borken.de, online unter www.vhs.borken.de