Viele ehrenamtliche Helfer aus Vereinen und Firmen haben das Ehrenmal in drei großen Aktionen liebevoll aufgearbeitet.Foto: R.Meyer
Erle (rm.) Ein echtes Gemeinschaftsprojekt hat in Erle jetzt zu einem strahlenden Ergebnis geführt. Das Ehrenmal wurde in den vergangenen Wochen liebevoll aufgearbeitet. Initiatoren waren der Bürgerschützenverein Erle und die Landjugend Erle-Rhade. In drei großen Aktionen mit rund 40 fleißigen, ehrenamtlichen Helfern sowie finanzieller Unterstützung der Gemeinde Raesfeld und der Kirchengemeinde St. Martin wurde das Projekt umgesetzt.
Entstanden ist das Projekt als kleine Idee an der Theke. „Wir wollten gemeinsam etwas für Erle machen“, sagt Andreas Pass, Präsident des Bürgerschützenvereins Erle. „Zu fortgeschrittener Stunde reifte dann die Idee, das Ehrenmal etwas herauszuputzen. Doch dann meinte Ulrich Grunewald von der Baumschule, dass nur ein bisschen schick machen nicht ausreichen würde“. Das 1956 an dieser Stelle errichtete Ehrenmal, das 1995 umfassend überarbeitet worden war, konnte jetzt, schon etwas gedunkelt und mit Sträuchern zugewachsen, eine Rundumerneuerung vertragen. „Und plötzlich war das halbe Dorf mit dabei“, erzählt Andreas Pass.
In einer ersten Aktion im Februar wurden Bäume und Wurzeln entfernt. Da harte Arbeit durstig und hungrig macht, sorgten das Hotel Lieb und Wert sowie Ingolfs Futterstube für Verpflegung. Im zweiten Schritt wurden das Sandstein-Denkmal mit Hochdruck gereinigt, Fugen ausgebessert, die Bodenplatten gesäubert und Fundamente für die Fahnenmasten gesetzt. Beim Abspritzen war der Löschzug Erle von der Feuerwehr Raesfeld behilflich. Am vergangenen Samstag fand dann bei strahlendem Sonnenschein die Bepflanzung statt. Und wieder waren viele tatkräftig dabei. „Vier Eiben und zwei Fahnen sorgen nun an den Seiten für Abgrenzung, hinter dem Denkmal stehen große Lebensbäume, Beete mit Stauden, Bodendeckern und Rosen umrahmen das Ehrenmal. Alles ist pflegeleicht gestaltet“, erzählt Jochen Tempelmann von der KLJB Erle-Rhade. „Doch als wir die Lebensbäume setzen wollten, stellten wir fest, dass sie viel zu groß waren, um sie mit Muskelkraft zu bewegen. Kurz bei Klaus Röckinghausen angerufen und 20 Minuten später war er mit dem Teleskoplader vor Ort und manövrierte die Bäume in die vorbereiteten Löcher“, freut sich Andreas Pass. „Und so ging es lang durch die Bank. Fehlte was, war sofort Hilfe zur Stelle.“ „Auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde war sehr gut“, ergänzt Pass. Bei den Aktionen herrschte immer gute Laune und zur Stärkung der vielen Helfer wurde zwischendurch mal eben auf dem Gehweg gegrillt. Bürgermeister Martin Thesing ist beeindruckt: „Das Gemeinschaftsgefühl in Erle ist enorm. Schnell haben sich Leute zusammengefunden, um mit anzupacken. Diese spontane Hilfe findet man heute immer seltener. Andreas Pass hat gerufen und viele sind gekommen“, meint der Bürgermeister schmunzelnd zu der toll organisierten Aktion.
Was das Ehrenmal und die Hilfe bei der Neugestaltung bedeutet? „Es ist wichtig, dass die Geschichte nicht vergessen wird. Als Landjugend wollten wir da mitgestalten und so unsere Ehre erweisen“, sagt Jochen Tempelmann von der Landjugend. Auch Carlo Behler vom Vorstand des Heimatvereins Erle ist begeistert: „Respekt, wenn sich alle so ehrenamtlich und tatkräftig einbringen. Das ist erlebte Dorfgemeinschaft.“ Und es haben sich wirklich viele engagiert, betont Pass . “Neben BSV Erle, Landjugend Erle, Baumschule Grunewald, Gemeinde Raesfeld, Kirchengemeine St. Martin, Ingolfs Futterstube, Hotel Lieb und Wert, Röckinghausen und Feuerwehr-Löschzug Erle waren auch Garten- und Landschaftsbau BWR Schermbeck und das Restaurant Hub Erle mit dabei, um hoffentlich niemanden zu vergessen.“
Das neu gestaltete Ehrenmal ist ein heller, würdevoller Ort des Gedenkens und Innehaltens geworden und gehört zum Dorfleben dazu. Als nächstes wird hier beim Erler Schützenfest ein Kranz niedergelegt und für die Kirchengemeinde ist der Ort eine Station auf der Fronleichnamsprozession.
Neue Bepflanzung.