„Ob die LDL-Werte normal und oder zu hoch sind, muss der Arzt bei jedem Patienten letztendlich individuell beurteilen“, sagt Karin Abele vom KKH-Serviceteam in Kleve. So haben manche Betroffene erblich bedingt ein sehr hohes LDL-Cholesterin und somit auch ein extrem hohes Infarkt- oder Schlaganfallrisiko. Dann sind Medikamente unumgänglich. Das gilt auch für Menschen, die rauchen, übergewichtig sind, unter Bluthochdruck oder Diabetes leiden – auch wenn deren Werte etwas niedriger sind.
Cholesterin ist aber auch wichtig, denn es stabilisiert die Zellwände und sorgt unter anderem dafür, dass das Gehirn richtig arbeitet. Der Körper produziert den größten Teil sogar selbst – hauptsächlich in der Leber.
In welcher Menge, entscheidet vor allem die genetische Veranlagung. Die Ernährung ist nur zu etwa 25 Prozent für den Cholesterinspiegel verantwortlich. „Dennoch sollten Betroffene mit ausreichend Bewegung und einer bewussten Ernährung gegensteuern“, rät Karin Abele. Bei denjenigen, die nicht zu den Risikogruppen gehören und nur leicht erhöhte Blutfettwerte haben, kann eine veränderte Lebensweise sogar ausreichen. Grundsätzlich gilt: Nicht mehr Kalorien zu sich nehmen, als der Körper verbraucht, und tierische Fette durch pflanzliche ersetzen. Denn vor allem gesättigte Fettsäuren, wie sie etwa im Eigelb von Hühnereiern, in bestimmten Fleischsorten, Leberwurst, Aal, Butter und Schmalz vorkommen, lassen den Cholesterinspiegel ansteigen.
Ist zu viel LDL-Cholesterin im Blut, können etwa Äpfel und Hülsenfrüchte, aber auch Nüsse, grüner Tee und reiner Granatapfelsaft helfen: Dessen Inhaltsstoffe beispielsweise können die Ansammlung von Cholesterin in den Arterien verlangsamen. Dieser positive Effekt lässt sich auf die starke antioxidative Wirkung von Granatapfelsaft zurückführen, die um das Tausendfache größer ist als etwa bei Blaubeer- und Traubensaft.