Schulpraktikum in Winterswijk

Borken/Winterswijk. Linn Brunsbach und Marlene Hüppe sind gerade von einem Auslandspraktikum im niederländischen Winterswijk zurückgekehrt. Die zwei Mädchen besuchen in der Stufe 10 am Gymnasium Remigianum einen Niederländisch-Differenzierungskurs bei Lehrer Reiner Winkels, der sich um die Praktikumsstellen und um die Unterbringung der Schülerinnen gekümmert hat. Gewohnt haben die Mädchen in der Familie von Odette Krabben, einer Schülerin am Gerrit Komrij College in Winterswijk, zu dem das Borkener Remigianum einst einen Schüleraustausch unterhielt.„Wir waren schon vorher über Social Media mit Odette in Kontakt“, erzählen die zwei heimgekehrten Praktikantinnen. In ihrer Gastfamilie Krabben haben sich die Borkener Schülerinnen sofort willkommen gefühlt, auch weil sie von Beginn an aktiv in das Familienleben integriert wurden. So organisierte die Familie nach Feierabend gemeinsame Aktivitäten wie zum Beispiel einen Spieleabend oder ging zusammen zum Bowlen. „Auch wir als Familie profitieren enorm von dem Austausch – insbesondere unsere beiden Kinder“, betont Gastvater Chris Krabben die Vorteile des deutsch-niederländischen Dialogs. Neben Tochter Odette gehört auch Sohn Huub zur Familie Krabben.

Für Linn Brunsbach und Marlene Hüppe vom Borkener Remigianum, die im letzten Jahr beide bereits in Deutschland ein Betriebspraktikum absolviert haben, war der Unterschied zum niederländischen Arbeitsalltag besonders interessant. Dabei stand Linn Brunsbach, die ihr Praktikum in einem Fitness-Studio absolvierte, im Umgang mit Mitarbeitern und Besuchern des Studios vor besonderen kommunikativen Herausforderungen. „Ich musste mich erst daran gewöhnen, den ganzen Tag nur Niederländisch zu hören und zu sprechen“, gesteht die Gymnasiastin. Aber bereits am zweiten Tag war die erste Unsicherheit durch die Sprachbarriere weitesgehend überwunden. Marlene Hüppe absolvierte ihr Praktikum bei einem niederländischen Finanzdienstleister, bei dem es deutlich ruhiger und beschaulicher zuging. Hier hatte die Schülerin überwiegend mit der Firmeninhaberin Vanessa Jansen zu tun, mit der die Zusammenarbeit auf sprachlicher wie auch auf sachlicher Ebene reibungslos funktionierte. „Mein Arbeitstag war sehr abwechslungsreich, weil die Firma breit aufgestellt und in verschiedenen Branchen tätig ist“, berichtet Marlene. Marlene erlebte die Mitarbeiter als offener und zugänglicher als bei ihrem Praktikum in Deutschland, wodurch sie tiefere Einblicke in deren Arbeitswelt erhielt. „Das Auslandspraktikum war eine tolle und sehr lehrreiche, vielseitige Erfahrung“, sind sich die beiden jungen Borkenerinnen einig. Die beiden sind die ersten Schülerinnen des Gymnasiums Remigianum, die ein grenzüberschreitendes Praktikum absolviert haben. Nach dem tollen Erfolg freuen sich alle Beteiligten, das Projekt fortzuführen. Künftig werden in jedem Jahr Auslandspraktika angeboten. Das Projekt wird durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland sowie seinen Programmpartnern ermöglicht und von der Europäischen Union (EU) kofinanziert.