Gesundheit

Gefahr vor Überhitzung

27.06.2025

Für Menschen mit Demenz birgt Hitze ein deutlich erhöhtes Risiko für Überhitzung, Hitzschlag und Dehydration.Foto: Freepik

Für Menschen mit Demenz birgt Hitze ein deutlich erhöhtes Risiko für Überhitzung, Hitzschlag und Dehydration.Foto: Freepik

Münsterland. Menschen mit Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen sind bei Hitzewellen besonders gefährdet. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e. V. (AFI) erklärt, warum demenzbedingte Veränderungen die Hitzebelastung verstärken - und wie Angehörige mit einfachen Maßnahmen die Gesundheit und Sicherheit erkrankter Personen schützen können.

Flüssigkeitsmangel

Menschen mit Demenz verspüren seltener Durst und/oder vergessen zu trinken. Gleichzeitig verlieren sie bei Hitze vermehrt Flüssigkeit über Schweiß und Atmung. Die Folgen sind Dehydration, ein sinkender Blutdruck und eine schlechtere Durchblutung. Dies kann zu Risiken wie Kreislaufproblemen, Verwirrtheit und im Extremfall zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag führen.

Eingeschränktes Urteilsvermögen

Viele Erkrankte erkennen die Belastung durch Hitze nicht oder reagieren nicht angemessen, indem sie sich beispielsweise in den Schatten setzen oder ausreichend trinken. Im fortgeschrittenen Stadium fehlt zudem häufig die Fähigkeit, Unwohlsein zu äußern. Symptome bleiben so unbemerkt.

Bewegungsdrang und Orientierungsprobleme

Viele Menschen mit Demenz haben einen großen Bewegungsdrang und verlassen manchmal unbemerkt ihr Zuhause. Wer sich an einem heißen Tag in der Sonne verläuft, kann schnell in eine lebensbedrohliche Situation geraten.

Gestörte Temperaturregulation

Mit zunehmendem Alter lässt die Fähigkeit des Körpers nach, sich an hohe Temperaturen anzupassen. Die Schweißreaktion verzögert sich, Menschen schwitzen weniger und die Blutgefäße erweitern sich langsamer. Dadurch kann sich der Körper bei Hitze schneller gefährlich aufheizen.

Medikamente und Vorerkrankungen

Bestimmte Medikamente können die Fähigkeit des Körpers zur Wärmeregulierung beeinträchtigen oder den Flüssigkeitshaushalt zusätzlich einschränken. Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck erhöhen das Risiko.

So kommen Menschen
mit Demenz gut durch heiße Tage

Um Menschen mit Demenz immer wieder ans Trinken zu erinnern, ist es hilfreich, Getränke gut sichtbar zu platzieren und immer wieder anzubieten. Am besten gehen Angehörige mit gutem Beispiel voran. Zwischen 10 und 17 Uhr ist es draußen oft besonders heiß. In dieser Zeit sollten Menschen mit Demenz möglichst im Haus bleiben - idealerweise in kühlen, gut gelüfteten Räumen. Lockere Kleidung und der Verzicht auf körperliche Anstrengung helfen, den Kreislauf zu schonen.

Menschen, die dazu neigen, unbemerkt das Haus zu verlassen, sollten an heißen Tagen besonders gut im Blick behalten werden.

Da viele Menschen mit Demenz ihre Beschwerden nicht richtig äußern können, ist genaues Beobachten wichtig. Warnzeichen wie Benommenheit, Übelkeit, trockene Haut oder starkes Schwitzen sind unbedingt ernst zu nehmen. Erste Hilfe: kühle Umschläge, Schatten und sofortige ärztliche Hilfe.

Wer allein lebt, ist bei Hitze besonders gefährdet – selbst dann, wenn der Alltag ansonsten noch gut funktioniert. Angehörige sollten an heißen Tagen besonders darauf achten, in Kontakt zu bleiben, um die Situation der erkrankten Person im Blick zu haben. Gefährliche Situationen können so frühzeitig verhindert werden.

Weitere Informationen unter www.alzheimer-forschung.de/alzheimer

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