Norbert Rolfes ist ein vielseitiger Künstler, der durch seine lebensbejahende Haltung und Freude am kreativen Prozess überzeugt. Foto: hie
Borken.Wer Norbert Rolfes in seinem Zuhause besucht, taucht sofort in eine Welt voller Farben und Formen ein. Kunst lebt hier an jedem Tag – auf der überdachten Terrasse entsteht Werk um Werk, oft in Malerkleidung und mit Rockmusik als inspirierender Begleiter. Acryl und Tusche stehen aktuell im Mittelpunkt seines Schaffens, doch auch Linoldrucke, Skulpturen aus verschiedenen Materialien und Wachsmalkreationen sind Teil seines vielseitigen Repertoires. Rolfes liebt das Experimentieren: „Das Runde ist typisch für mich“, sagt er, und achtet beim Malen stets auf Kontrast, goldenen Schnitt und ein zentrales Motiv. Die Farbe Schwarz spielt bei ihm eine besondere Rolle, nie düster, sondern immer als künstlerischer Kontrapunkt in einem meist sehr farbenfrohen Gesamtbild.
Die Bildtitel spiegeln oft Rolfes‘ Gedanken und Sehnsüchte wider: „Es möge Frieden auf der Erde sein“ ist eines dieser Werke, in dem Sonne und Kreuz als Hoffnungssymbole erscheinen.
Inspiration findet er überall: Ein Foto mit dem Handy, eine Skizze auf Altpapier oder eine Szene aus dem Alltag können Ausgangspunkt für ein neues Bild werden. Häufig entwickelt er ein Thema in mehreren Varianten, manche Motive tauchen doppelt und dreifach auf – immer neu interpretiert. Besonders charakteristisch für seine Kunst ist die Spannung zwischen intensiven und verwischten Farben, zwischen Hell und Dunkel, immer wieder gebrochen durch das leuchtende Schwarz als Kontrastpunkt.
Kunst ist für Norbert Rolfes mehr als ein Zeitvertreib: „Beim Malen finde ich zur Ruhe, schöpfe Kraft und kann abschalten“, beschreibt er den schöpferischen Prozess, der ihm auch therapeutisch hilft.
Persönliche Herausforderungen, wie etwa seine psychische Erkrankung, spielen in seiner künstlerischen Auseinandersetzung eine hintergründige Rolle – wichtiger ist ihm, durch das kreative Arbeiten den Blick nach vorne zu richten und Lebensfreude zu gewinnen.
Im August wurde Rolfes für sein großformatiges
Acrylbild „Gewitter im Kopf“ sogar ausgezeichnet. Die Jury von „Prex“, dem Projekt für kulturelle Experimente in Münster, lobte die originelle und ausdrucksstarke Malerei, in der die Verbindung zu Hoffnung, Wandel und Außenwelt auf faszinierende Weise zum Ausdruck kommt. So wurde das Bild zum Gewinner des Monats August.
Rolfes Werke sind bis zum 19. November in den Geschäftsräumen von Augenoptik Schlattmann in Borken zu sehen – und können auch erworben werden. Wer Lust auf kreativen Austausch hat oder sich von Norbert Rolfes und seiner Kunst berühren lässt, ist herzlich eingeladen, mit ihm in Kontakt zu treten. Vielleicht ergibt sich daraus nicht nur ein Gespräch über Farben und Formen, sondern auch eine Begegnung mit einem Menschen, der Offenheit und Lebensfreude schätzt.