Lokales

Stilles Gedenken: Schützenverein St. Michael Marbeck erinnert an die Opfer von Krieg und Gewalt

15.05.2020

Der Schützenverein St. Michael ist dankbar für 75 Jahre Friede und Freiheit und ruft gleichzeitig zum Erinnern auf.

Der Schützenverein St. Michael ist dankbar für 75 Jahre Friede und Freiheit und ruft gleichzeitig zum Erinnern auf.

© SYSTEM

Marbeck (pd). Das Schützenfest des Schützenvereines St. Michael Marbeck ist seit vielen Jahren festlicher Höhepunkt des Jahres der mit Kirmes, Tanz und Musik ein fröhliches Festgeschehen und die Begegnung der Generationen ermöglicht. Mit Umzügen, Paraden und einem Vogelschießen wird üblicherweise der traditionelle Rahmen des Schützenfestes gestaltet.

In diesem Jahr ist nun wegen der Corona-Pandemie alles anders. Und doch soll auch 2020 an ein Kernelement des Festgeschehens erinnert werden. Das Ehrenmal ruft zu stiller Besinnung und zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt auf.

Diejenigen, denen dort erinnert wird, tragen in Marbeck einen Namen und sie haben ein Gesicht. Die wenigsten kennt man noch persönlich, aber jeder von ihnen ist in der Gemeinde persönlich oder über seine Familie verwurzelt.

Vor gut 100 Jahren tobte der I. Weltkrieg. Der II. Weltkrieg fand vor 75 Jahren sein Ende. Diese Katastrophen erfassten den Kontinent und die Welt und sie hinterließen nachhaltige Spuren auch in Marbeck. Gedenken an diese Umstände ist kein Rückblick auf alte Geschichten, sondern lebendiges Erinnern mit dem Anspruch auf eine menschliche Gestaltung der heutigen Zeit.

Die Marbecker leben dieses Erinnern mit Symbolen, Musik und Ansprachen im Zentrum ihres Schützenfestgeschehens. Am Ehrenmal weht neben der Schützen- und Bundesfahne die Europafahne als Zeichen der Völkerverständigung. Die Schützen hörten zu den Gedenkfeiern in den vergangenen Jahren neben dem Stück „Der Gute Kamerad“, der Nationalhymne und der Europahymne auch das Trompetensignal „The Last Post“ aus Großbritannien. Das Signal „The Last Post“ („Der letzte (Wach-)Posten“) findet meist bei militärischen Begräbnissen oder anderen Zeremonien zum Gedenken an die im Krieg gefallenen Soldaten des Commonwealth Verwendung. Es wurde vermutlich vom Österreicher Joseph Haydn, der auch die Melodie der Deutschen Nationalhymne komponierte, geschaffen. „The Last Post“ ist Teil einer täglichen Zeremonie an der Gedenkstätte der britischen Gefallenen und Vermissten des I. Weltkrieges in Ypern, Flandern. Als Musikstück hat es damit eine universelle europäische Herkunft und Bedeutung.

In diesem Jahr bleibt dem Marbecker Schützenverein das stille Gedenken, die Dankbarkeit für 75 Jahre Friede und Freiheit und die Erinnerung an die vielen schönen Festabläufe der vergangenen Jahre.

Marbecker aller Generationen, Menschen deren Familien seit langem im Ort leben und Menschen, die dort für sich und ihre Familien einen Lebensmittelpunkt und ihre Heimat fanden, für sie alle ist die Symbolik um den Festakt Anleitung zum Streben nach Frieden und Völkerverständigung.

Präsident Johannes Becker mit dem aktuellen Thron : König Mike Brumann mit seiner Königin Catarina Lammers sowie den Ehrenpaaren Sabrina Brumann mit Sebastian Zimmer und Anna-Marie Spieker mit Jan Diekmann.

Präsident Johannes Becker mit dem aktuellen Thron : König Mike Brumann mit seiner Königin Catarina Lammers sowie den Ehrenpaaren Sabrina Brumann mit Sebastian Zimmer und Anna-Marie Spieker mit Jan Diekmann.

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Das Königspaar vor 50 Jahren: Josef Rottbeck und Burgis Kreierhoff (Peinemann).

Das Königspaar vor 50 Jahren: Josef Rottbeck und Burgis Kreierhoff (Peinemann).

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Diamantthron: Bernhard Bäumeling vom Kegelclub „Böse Buben“ und Hildegard Wüst.

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Ralf Lütkenhorst und Claudia Wienecke regierten vor 25 Jahren. Ehrenpaare waren Bärbel Wilting und Hannes Klöpper (links) sowie Beate Schroer und Frank Ebbing.

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